Orthoptik / Sehschule

Orthoptik setzt sich aus den beiden griechischen Begriffen ortho (gerade, richtig) und opsis (sehen) zusammen und bedeutet soviel wie gerades Sehen.
In der Orthoptik (Sehschule) untersuchen und behandeln die Orthoptist*inen in Zusammenarbeit mit Augenärztinnen*/-ärzten* angeborene und erworbene Seh- und Augenbewegungsstörungen im Kindes- und Erwachsenenalter.

Je früher Sehstörungen erkannt werden, desto besser können sie behandelt werden!

Tätigkeitsbereiche
Orthoptist*innen untersuchen und behandeln Kinder und Erwachsene mit folgenden Krankheitsbildern oder Symptomen:

  • Fehlsichtigkeiten
  • Schielen (Strabismus), Schieloperationen
  • Doppelbilder (Diplopie),
  • Augenmuskellähmung (Parese)
  • Schwachsichtigkeit (Amblyopie)
  • Lesestörungen
  • Pupillendifferenz (Anisokorie)
  • Augenzittern (Nystagmus)
  • Augenbedingte Kopfschiefhaltung (Kopfzwangshaltung)
  • Herabhängendem Oberlid (Ptosis) 
  • Verletzungen der Augenhöhle 
  • Kopfschmerzen/Verschwommensehen bei visueller Belastung (Asthenopie)
  • angeborenem grauen Star (Cataract) und grüner Star (Glaucom) oder Hornhauttrübungen bei Kindern
  • Sehstörungen durch Schädel-Hirn-Trauma, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Endokriner Orbitopathie, Okulärer Myasthenie
  • Gesichtsfeldausfällen (Hemianopsie)


Beratungsstelle für Vergrößernde Sehhilfen
bietet eine Anpassung von Sehhilfen wie Lupen, Lupenbrillen, Kantenfiltergläser, elektronische Lupen oder Bildschirmlesegeräte, mit dem Ziel der Wiedererlangung einer - wenn auch verzögerten – Lesefähigkeit. Dies betrifft vor allem Patient*innen, deren Sehleistung durch Erkankung der Augen, (zB altersbedingte Makuladegeneration) gemindert ist und eine reguläre Brille nicht mehr ausreicht. Durch eine Anpassung vergrößernder Sehhilfen soll die Lebensqualität verbessert und weitgehend Selbstständigkeit erzielt werden.


Ansprechpartner*innen:

Verena Dick, B.Sc. Orthoptistin
Victoria Griesmayr, B.Sc. Orthoptistin
Silvia Steininger, B.Sc. Orthoptistin

Die Orthoptik/Sehschule befindet sich im 1. Stock.
 

Terminvereinbarung:
Telefonisch unter: 07752 602-3261
MO bis FR: 8.00 – 14.00 Uhr

Email: sehschule.ried@bhs.at

 

Häufig gestellte Fragen und Wissenswertes

Warum wird mein Kind bei der Untersuchung eingetropft?
Kinder können unwillkürlich sehr schnell in unterschiedlichen Entfernungen die Brechkraft ihrer Augen ändern. Daher ist eine genaue Dioptrienbestimmung nur unter Ausschaltung dieses Mechanismus  mittels spezieller Tropfen (Zykloplegie mit Cyclopentolat-Augentropfen) möglich. Die Tropfen erweitern darüber hinaus die Pupillen und ermöglichen eine genaue Untersuchung des Augenhintergrundes. Dadurch sind die Augen allerdings lichtempfindlicher - nehmen Sie daher nach Möglichkeit für Ihr Kind eine Sonnenbrille oder Schirmkappe mit.

Mutter-Kind-Pass-Untersuchung
Um rechtzeitig Fehlstellungen der Augen(Schielen), Weit- und Kurzsichtigkeiten oder Augenerkrankungen, feststellen zu können, sind im Mutter-Kind-Pass Augenuntersuchungen (10.-14. sowie 22.-26. Lebensmonat) vorgesehen.  In den ersten Lebensjahren entwickelt sich das Sehvermögen im Zusammenspiel von Augen und Gehirn. In dieser Zeit "übersehene" Augenfehler können zu einer bleibenden Schwachsichtigkeit (Amblyopie) führen.
Da die Sehentwicklung danach keinesfalls abgeschlossen ist, empfehlen wir eine Kinderaugenuntersuchung alle 1 bis 2 Jahre.

„Kopfschmerz“ und Auge
Klagt Ihr Kind über Kopfschmerzen, insbesondere nach längerem Bücher-Lesen oder Hausaufgaben, also bei Nah-Arbeit, ist ein Besuch bei Ihrer*m Augenärztin*/-arzt* bzw. in der Sehschule unerlässlich. Es bleibt aber zu bedenken, dass es viele verschiedene Gründe für Kopfschmerzen bei Kindern gibt.

Ist eine Sehschwäche heilbar? Warum und wann wird ein „Augenpickerl“ bei Kindern erforderlich?
Der Erfolg der Behandlung einer Sehschwäche (Amblyopie)  hängt im Wesentlichen davon ab, mit welchem Alter sie erkannt und behandelt wird. Durch rechtzeitige Therapie der auslösenden Ursache (wenn möglich) und konsequentes „Training“ des sehschwachen Auges ist eine Amblyopie prinzipiell heilbar.
Im Falle einer Sehschwäche aufgrund ungleicher Dioptrienwerte bzw. durch Schielen besteht die Therapie im Tragen der verschriebenen Brille und im stundenweise Verkleben (Okklusion) des „besseren“ Auges. Dadurch wird das sehschwache Auge gezielt trainiert und gefördert.

Warum schielt man?
1. erbliche Komponenten
2. höhere nicht voll auskorrigierte Weitsichtigkeiten
3. Geburtstraumen / Frühgeburten
4. angeborene organische Ursachen (wie z.B. Linsentrübungen)
5. durch Verletzungen, Unfälle