Hightechtraining für Höchstleistungen

Leitung Trainingscenter: OA Dr. Michael Riedler


Was haben Spitzensportler*innen, Formel-1-Teams und Pilot*innen mit Pflegekräften oder Mediziner*innen im Krankenhaus gemeinsam?

Damit Spitzensportler*innen beim entscheidenden Wettkampf Höchstleistungen abrufen können, sind viele Stunden Training notwendig. Formel-1-Teams trainieren den Boxenstopp immer wieder, um keine wertvolle Zeit zu verschenken, wenn es darauf ankommt. Und bei den Pilot*innen ist es bereits seit vielen Jahren üblich, in gewissen Abständen im Simulator ihr Können zu überprüfen und, wenn notwendig, zu verbessern.

Fachleute im Gesundheitswesen müssen auch täglich Höchstleistungen erbringen. Wenn die Zeit ein entscheidender Faktor ist, z.B. beim Schlaganfall oder beim Herzinfarkt, sollte sie genutzt werden. Begonnen haben wir mit dem Training am Simulator mit den Teams aus Geburtshilfe, Kinderheilkunde und Anästhesie, um für die Neugeborenenreanimation fit zu sein. Im Krankenhaus stehen uns zwei Räume als eigenes Trainingszentrum zur Verfügung. Je nach Bedarf wird der Trainingsraum zum Krankenzimmer, zur Notaufnahme, zum Kreiszimmer oder zum OP umfunktioniert. Im mit einer Spiegelwand vom Trainingsraum getrennten Raum wird der Simulator vom sogenannten "Operator" gesteuert. Neben dem Operator besteht das Trainingsteam aus einer*m Trainer*in und eine*m Schauspieler*in.

Hightech als Trainingsbasis
Unsere Simulatoren sind Hightechpuppen. Sie können sprechen bzw. schreien, selbstständig atmen oder blau werden im Gesicht, um eine Sauerstoffunterversorgung zu simulieren. Auf einem eigenen Monitor werden die Vitalwerte EKG, Blutdruck und Pulsoxymetrie angezeigt. Die durchgeführten Untersuchungen, wie z.B. ein Thoraxröntgen, werden auf einem eigenen Befundmonitor betrachtet. So können alle erdenklichen Notfälle so real wie möglich simuliert und die Versorgung unserer Patient*innen unter sicheren Bedingungen trainiert werden.

Verpflichtendes Training
Ersten Kontakt mit dem Simulationstraining in unserem Haus bekommen Medizinstudent*innen im Rahmen der Summerschool. Einen ganzen Tag lang werden Patient*innen mit unterschiedlichen  Krankheitsbildern simuliert und von den Student*innen behandelt. Ein fixer Bestandteil des Trainings für alle Mitarbeitenden des Hauses sind die verpflichtenden Reanimationstrainings. Für alle Ausbildungsärztinnen*/-ärzte* bieten wir zweimal im Monat ein Notfalltraining an. Dabei wird die Notfallversorgung von Patient*innen in wechselnden Szenarien trainiert. Trainings finden aber auch außerhalb des Trainingszentrums, direkt am Arbeitsplatz statt. Im OP wurde eine neue Checkliste für Zwischenfälle trainiert, in der HNO-Ambulanz ein Anaphylaxie Zwischenfall.

Mit dem Simulationstraining kann man gefahrlos die Behandlung von Patient*innen in der Ausbildung erlernen, Erfahrungen herbeiführen und Erlerntes durch Training verbessern und verfestigen. Um im Notfall die bestmögliche Leistung zu erbringen, ist bei uns neben der Erfahrung das Training der entscheidende Faktor.