Drei Fragen an...

2020 feierten wir das Jahr der Pflegenden und Hebammen! Wir wollen diese Gelegenheit nutzen und die Vielfältigkeit des Berufsbildes aufzeigen. Dazu stellen wir regelmäßig unsere Fachexpertinnen* und Fachexperten* vor. 

Unsere Breast Care Nurses

Warum haben sie sich für diese Spezialisierung entschieden?

Bereits beim Arbeiten in der Gyn-Ambulanz lag uns die Begleitung von onkologischen Patient*innen sehr am Herzen.

Mit unserer Ausbildung zu Breast Care Nurses (BCN – Pflegeexpertinnen* und Pflegeexperten* für Patient*innen mit Brusterkrankungen) und dem anschließenden Aufbau des Brustgesundheitszentrums wurde uns die Möglichkeit gegeben, Frauen von der Diagnosestellung an zu noch besser zu betreuen und sie durch die Krankheit zu begleiten.

 

Was macht ihr Arbeitsfeld so interessant?

Besonders im Bereich des Mammakarzinoms wird sehr viel geforscht.

Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse hinsichtlich der Diagnosestellung und der möglichen Therapien. Das macht die Begleitung von Brustkrebspatient*innen sehr umfassend, zudem sind bei der Behandlung viele Fachrichtungen involviert. Wir setzen hier auf eine gute Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen.

Wir sind gerne Anlaufstelle für unsere Patient*innen, beantworten Fragen bezüglich ihrer Erkrankung, beraten und unterstützen sie bei auftretenden Problemen. Weiters vermitteln wir für sie Gespräche mit dem Ärzteteam, der klinischen Psychologie, dem Palliativteam etc.

 

Worauf sind wir stolz?

Besonders freuen wir uns über dankbare Rückmeldungen unserer Patient*innen und deren Angehöriger. Das zeigt uns, dass sie sich bei uns gut aufgehoben und gut betreut gefühlt haben.

Wir sind auch sehr stolz über die gute Zusammenarbeit in unserem interdisziplinären Team.

Unser Palliativpflegeteam

Im Mittelpunkt der Palliativbetreuung steht die Lebensqualität der Patient*innen sowie deren Angehörigen. Ziel ist ein möglichst beschwerdefreies Leben trotz schwerer, unheilbarer Erkrankung. Das Team der Palliativpflege begleitet Schwerkranke und sterbende Patient*innen in ihrer letzten Lebensphase, aber auch deren Angehörige. Wir betreuen Patient*innen aus vielen verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Interprofessionelle Zusammenarbeit hat eine große Bedeutung in der Betreuung der Patient*innen.

Warum haben Sie sich für diese Spezialisierung entschieden?
Jeder Mensch ist einzigartig im Erleben seiner Erkrankung und drückt dies daher in individuellen Bedürfnissen aus. Gleichzeitig besitzt jeder Mensch ein individuelles Potential an Ressourcen, ganz gleich wie eingeschränkt er in seinen Fähigkeiten auch ist. Die Würde und die Einzigartigkeit werden im Leben und über den Tod hinaus geachtet, seine Autonomie wird respektiert und unterstützt. Jeder Mensch erfährt die gleiche respektvolle Zuwendung, unabhängig von seinem Glauben, seiner Weltanschauung und seiner Herkunft. Genau diese Tatsachen machen für uns die Palliativpflege aus.

Was macht ihr Arbeitsumfeld besonders interessant?
Wir übernehmen und betreuen Patient*innen aus den verschiedenen medizinischen Fachrichtungen des Krankenhauses, von diversen Pflegeeinrichtungen und von zu Hause. Daher ist unser Arbeitsalltag am Patient*innen sehr individuell und abwechslungsreich. Aber auch die interprofessionelle Zusammenarbeit mit Ärztinnen*/Ärzten*, Therapeut*innen, Seelsorge, Sozialarbeit und mobilen Diensten macht die Arbeit interessant.
Die Unterstützung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden möchten wir dabei nicht missen.

Worauf sind wir stolz?
Die positiven Rückmeldungen unserer Patient*innen und deren Angerhörigen zeigen uns, dass die gelebte Palliativpflege gut ankommt. Es freut uns zusätzlich, dass sich viele Auszubildende und vor allem auch junge Menschen für das Thema Palliativpflege interessieren und sich zu einem Praktikum bei uns melden. So gelingt es oft die Scheu vor dem Umgang mit sterbenden Patient*innen bzw. mit dem Tod zu überwinden.
 

Unser Intensivpflegeteam

Wir, die Intensivpflege sind ein wichtiger Bestandteil des interdisziplinären Teams in unserem Intensivverbund, wo akut und kritisch erkrankte Patient*innen behandelt und im Genesungsprozess begleitet werden. Ohne eine Vielzahl an medizinischen Geräten, die uns bei der Überwachung und auch bei der Therapie der Erkrankten unterstützen, ist unser Arbeitsalltag kaum vorstellbar. Unser Tätigkeitsbereich ist vielseitig und überschneidet oftmals den des ärztlichen, was eine hohe Verantwortung bedeutet. Daher ist uns die Zusammenarbeit zwischen den Ärztinnen*/Ärzten* sowie der Pflege besonders wichtig. Wir bewegen uns oft auf einem schmalen Grat zwischen hoher Technisierung und menschlicher Zuwendung.

Warum haben Sie sich für diese Spezialisierung entschieden?

Einigen von uns war bereits während der Ausbildung klar, dass sie auf einer Intensivstation arbeiten möchten und bereit sind, sich das notwendige Spezialwissen anzueignen. Die Kombination aus Medizin und Technik, das Auseinandersetzen mit schweren Erkrankungen sowie komplexen Pflegesituationen und der intensive Kontakt zu den Patient*innen ist in diesem Bereich eine Besonderheit, die uns begeistert. Viele therapeutische Entscheidungen werden interdisziplinär getroffen, was der Wertschätzung und Motivation in der Pflege zugutekommt.
 

Was macht ihr Arbeitsfeld besonders interessant?

Wir betreuen Patient*innen nach großen Operationen, Traumen und Interventionen, oder mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, akutem Nierenversagen, Lungenerkrankungen, Vergiftungen, neurologischen Erkrankungen usw. Wir arbeiten also mit beinahe allen Fachrichtungen zusammen, was unseren Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und spannend macht.

Manchmal bewegen wir uns scharf an den Grenzen der Medizin – was ist möglich, was würde die/der jeweilige Patient*in wünschen, was würde man selbst wollen? Solch ethische Fragen werden im Team kritisch diskutiert, wobei jeder seine Meinung kundgeben darf. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit ist auch die Begleitung und Unterstützung der Angehörigen in schwierigen Lebenssituationen.

Worauf sind wir stolz?

Wir sind stolz auf die gute Zusammenarbeit im Team, sowohl innerhalb der Pflege als auch interdisziplinär mit den Ärztinnen* und Ärzten*. Nur so ist die hohe Qualität der Arbeit in unserem herausfordernden Bereich möglich. Viele dankbare Rückmeldungen zeigen uns, dass sich die Patient*innen bei uns gut aufgehoben fühlen und wir die Angehörigen in schwierigen Zeiten gut unterstützen und begleiten. Besonders freut uns, dass die Intensivtagebücher, die wir seit einigen Jahren für speziell ausgesuchte Patient*innen schreiben, so gut ankommen und wir dadurch einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung eines Intensivaufenthaltes leisten können.

Unser Team der IBCLCs (International Board Certified Lactation Consultant)

 

Das Team der Stillberaterinnen (bestehend aus DGKP, DKKP und Hebammen) betreut und begleitet Familien mit ihren Kindern bei allen Fragen und Problemen rund um die Themen Stillen. Von der Schwangerschaft über die Geburt, dem Wochenbett, der Beikostzeit, bis hin zum Abstillen. Sie unterstützen die Frauen bei diversen Stillproblemen, wie z.B. wunden Mamillen (Lasertherapie), Mastitis, Milchstau;

Warum haben sie sich für die Spezialisierung entschieden?
Die Bedeutung des Stillens und der Muttermilchernährung hat in den letzten Jahren in der Forschung einen hohen Stellenwert bekommen. Die Muttermilch ist die perfekte Ernährung im ersten Lebensjahr und darüber hinaus. Es unterstützt das Unreife Immunsystem des Kindes, fördert die Gesundheit der Frau (leichtere Gewichtsabnahme, vermindert das Risiko an Brust,- und Eierstockkrebs zu erkranken.
Stillförderung und Stillberatung ist die kostengünstigste und effizienteste Präventivmaßnahme im Gesundheits- und Sozialbereich.
Das unzureichende Wissen über die Physiologie des Stillens und die damit verbundenen Probleme rund um das Stillen waren ausschlaggebend für die Spezialisierung. 

Was macht Ihr Arbeitsfeld besonders interessant?
Besonders interessant in unserem Aufgabengebiet ist, dass jede Mutter und jedes Neugeborene, somit jede Stillbeziehung unterschiedlich ist. Somit macht jede einzelne Mutter, es zu etwas Besonderen und gestaltet somit unsere tägliche Arbeit abwechslungsreich und manchmal auch herausfordernd. 

Worauf sind wir stolz?
Auf die sehr gute, individuelle Zusammenarbeit im eigenen Team, aber auch mit den anderen Abteilungen (Geburtshilfe, Kreiszimmer, IMC, Kinderstation). Es wurde ermöglicht, dass ausreichend Mitarbeiterinnen ausgebildet wurden und dadurch jeden Tag eine IBCLC anwesend ist und die Frauen unterstützen kann.
 

Unser Team des Entlassungsmanagements

Das Team des Entlassungsmanagements betreut Patient*innen, die Unterstützung für die Organisation verschiedenster Betreuungsformen brauchen. Durch die Verbindung der Bereiche Pflege und Sozialarbeit in unserem Team decken wir den Versorgungsbedarf der Patient*innen großflächig ab. Ein sehr wichtiger Teil unserer Arbeit ist der Kontakt mit den Angehörigen, die durch den oftmals jähen Versorgungsbedarf manchmal sehr getroffen und gefordert sind. Nicht selten kommt es vor, dass Patient*innen und deren Angehörige noch nie mit dem Bedarf einer Unterstützungsnotwendigkeit konfrontiert waren und hier sehr an ihre Grenzen stoßen.

Warum haben Sie sich für diese Spezialisierung entschieden?
Es ist sehr interessant und vielfältig, gemeinsam mit den Patient*innen sowie deren Angehörigen, ein Konzept für eine adäquate Versorgung zu Hause zu erstellen. Bereits in unseren vorherigen Tätigkeitsbereichen konnten Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt werden, daher war es unser Wunsch tiefer in diese Materie einzutauchen. Es ist immer wieder herausfordernd und lehrreich in einem vernetzten und multiprofessionellen Team gemeinsam solche Situationen zu meistern.

Was macht Ihr Arbeitsfeld besonders interessant?
Ziel ist es, eine adäquate Versorgung zu organisieren. Vorrangig bemühen wir uns darum, dass Patient*innen so lange wie möglich zu Hause versorgt werden können, bevor die Betreuung in eine teil- oder gar stationäre Versorgung wie beispielsweise ein Pflegeheim übergeht. Gerade die Herausforderung der vernetzten Zusammenarbeit im Krankenhaus und auch mit dem extramuralen Bereich, macht unsere Arbeit sehr abwechslungsreich.

Worauf sind wir stolz?
Unser Team zeichnet sich dadurch aus, dass wir uns alle sehr gut verstehen. Wir können uns aufeinander verlassen und immer auf gegenseitige Unterstützung bauen. Die Zusammenarbeit im multi-professionellen Betreuungsteam der Patient*innen ist uns sehr wichtig, so gelingt auch die Bewältigung bei sehr komplizierten Organisationen der poststationären Versorgung. 
Es macht uns stolz, wenn wir dadurch die beste Versorgung für unsere Patient*innen organisieren können.

Unser Team der Kontinzenz- und Stomaberatung

Das Team der Kontinenz- und Stomaberatung betreut sowohl stationäre als auch ambulante Patient*innen mit Harninkontinenz, Stuhlinkontinenz, Entleerungsstörungen oder Stoma.

Warum haben Sie sich für diese Spezialisierung entschieden?
Bereits in unseren vorherigen Tätigkeitsbereichen war uns sehr wichtig, dass die Stomaträger optimal versorgt sind und dass sie ihr Leben trotz Stoma gut meistern.  Auch die Möglichkeit, inkontinenten Menschen zu helfen, war ein Beweggrund.

Was macht Ihr Arbeitsfeld besonders interessant?
Wir betreuen Patient*innen unterschiedlicher Fachrichtungen mit Beratung, Schulung, diversen Untersuchungen und Therapien. Trotz der Standardisierung braucht dabei jede/r Betroffene* eine individuelle Behandlung. Das macht die tägliche Arbeit sehr interessant. Zudem haben wir mit vielen verschiedenen Produkten zu tun und können sowohl im ambulanten, als auch im stationären Bereich zu einer Optimierung der Versorgung beitragen.

Worauf sind wir stolz?
Viele dankbare Rückmeldungen zeigen uns, dass wir trotz Tabuthema zu einer guten Lebensqualität beitragen. Zudem ermöglichen wir durch eine optimal angepasste Stomaversorgung die Rückkehr in den normalen Alltag. Außerdem freut uns, dass wir mit Adaptierung und Umstellung von Inkontinenz- und Stomaprodukten den Pflegeteams unseres Hauses das Arbeiten erleichtern können und dass von der Qualitätsverbesserung auch die Patient*innen profitieren.

Unser Wundmanagement-Team

Erna Puttinger und Helene Singer haben stellvertretend für das 6-köpfige Wundmanagement-Team in der Chirurgischen Ambulanz unsere Fragen beantwortet:

Warum haben Sie sich für diese Spezialisierung entschieden?
Es war die Neugier auf das vielfältige Thema Wunde. Auch die umfassenden Möglichkeiten an Verbandstoffen kennenzulernen war ein Argument für die Spezialisierung.

Was macht ihr Arbeitsfeld besonders interessant?
Besonders interessant in unserem Aufgabengebiet ist, dass jeder Verbandwechsel anders sein kann. Denn je nach Wundtyp/Lokalisation oder Wundheilungsstadium wird der Verbandstoff wieder neu angepasst. Wichtig ist, dass der Verband alleine Wunde/Ulcus/Dekubitus nicht heilt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler verschiedenen Fachrichtungen (z.B. Radiologie, Diätologie, Orthopädie, Innere Medizin, Urologie,..) ist wesentlich, um die passende Kausaltherapie durchzuführen und ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Worauf sind wir stolz?
Wir sind stolz, in einem Krankenhaus zu arbeiten, in dem das Wundmanagement einen hohen Stellenwert hat. Besonders freut es uns auch, unser Wissen allen interessierten Kolleginnen* und Kollegen* in den innerbetrieblichen Fortbildungen weitergeben zu können.