Patienteninformation C13 Atemtest

Was ist ein C13-Atemtest?

Der C13-Harnstoff-Atemtest dient dem Nachweis des Bakteriums Helicobacter pylori. Dieser Mikroorganismus ist bei vielen Menschen im Magen zu finden und kann dort eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür (Ulkus) begünstigen. Die Bakterien lassen sich jedoch gut durch Antibiotika und Säureblocker behandeln.


Was hat C13 mit Helicobacter pylori zu tun?

Die meisten Bakterien können im Magen nicht lange überleben, weil sie schnell von der Magensäure angegriffen und unschädlich gemacht werden. Das Bakterium Helicobacter pylori hat jedoch Schutzmechanismen gegen die Säure entwickelt. Ammoniak lagert sich an das Bakterium und neutralisiert die Magensäure, so dass diese nicht mehr zur Gefahr für die Bakterien werden kann. Kohlenstoffdioxid gelangt über die Schleimhäute ins Blut, von dort in die Lunge und wird mit der Ausatemluft komplikationslos abgeatmet. Dass Helicobacter Kohlenstoff produziert, nutzt man im C13-Atemtest aus.


Wann wird ein C13-Atemtest eingesetzt?

Der C13-Atemtest wird zur Überprüfung des Behandlungserfolges nach vier bis sechs Wochen genutzt. Zu diesem Zeitpunkt kann er eine zuverlässige Aussage machen, ob die Antibiotikabehandlung geglückt ist und keine Bakterien mehr im Magen nachweisbar sind, oder ob eine Nachbehandlung nötig ist.

Wie wird der C13-Atemtest vorbereitet?

Vorbereitung ist bei dem Test sehr wichtig. Damit die Magensäure für den Test auf einem „normalen“ Level ist, muss

  • 3 Tagen vor dem Test auf alle Magensäure-reduzierende Medikamente verzichtet werden (z.B. Protonenpumpenhemmer, Histaminrezeptorhemmer).
  • Antibiotika müssen seit vier bis 6 Wochen abgesetzt sein.

Um die Ergebnisse des Atemtests nicht zu verfälschen, muss der Test:  

  • auf nüchternen Magen durchgeführt werden. Das bedeutet, dass etwa 10 Stunden (22:00 Uhr) vor dem Test nichts mehr gegessen werden sollte. Eine leichte Abendmahlzeit vor dem Test ist erlaubt.
  • Rauchen und Kaugummi kauen und Bonbons müssen am Untersuchungstag bis nach der Untersuchung unterlassen werden.
  • Weiters sind das Putzen der Zähne, Mundwasser oder Haftmittel für Zahnprothesen am Morgen der Untersuchung nicht erlaubt.
  • Die Einnahme der Morgenmedikamente darf erst nach Beendigung der Untersuchung erfolgen.

Bei Nichteinhaltung dieser Maßnahmen kann der Test NICHT durchgeführt werden, da kein aussagekräftiges Untersuchungsergebnis messbar ist.

Wie lange dauert der Test?

Der C13-Atemtest ist ein nicht-invasiver Test. Es gibt also weder eine Blutabnahme, noch eine unangenehme Untersuchung. Der Test dauert mit einiger Vorbereitungszeit etwa 40 Minuten. Da keine Nebenwirkungen oder Beschwerden zu erwarten sind, können nach dem Test uneingeschränkt Fahrzeuge und Maschinen bedient werden. Kinder können am Test teilnehmen, sobald sie die Anweisung, durch einen Strohhalm in ein Röhrchen zu pusten, befolgen können.


Ist der C13-Atemtest gefährlich?

Obwohl der Begriff „Isotop“ bedrohlich klingen kann, ist der C13-Atemtest ungefährlich. Das Kohlenstoff-Isotop ist stabil. Es geht also keine Strahlung von ihm aus, die dem Patienten schaden könnte.


Was bedeutet es, wenn der C13-Atemtest positiv ist?

Der C13-Atemtest ist ein sehr genaues Untersuchungsmittel. Wenn er positiv ausfällt, ist stark von einer Helicobacter-Besiedlung auszugehen. Ist bereits eine Helicobacter-Behandlung (Eradikation) unternommen worden, muss diese mit einer anderen Antibiotika-Kombination wiederholt werden.

 


Quellen:
Keller, J., et al. Klinisch relevante Atemtests in der gastroenterologischen Diagnostik-Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität sowie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs-und Stoffwechselerkrankungen. Zeitschrift für Gastroenterologie, 2005, 43. Jg., Nr. 09, S. 1071-1090. http://drwerner.webseiten.cc/fileadmin/Dokumente/PDF-Dokumente/Relevante_Atemtests.pdf, 31.08.2016
Kist, Manfred. S3-Leitlinie „Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit“ – eine neue Herausforderung für die mikrobiologische Diagnostik. Mikrobiologe, 2010. 20.Jg. S. 41-46