Schlossberg 1
4910 Ried im Innkreis
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Kontakt
Prim. Dr. Walter Dirschlmayer
Urogynäkologie
Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Ried wurde mit der Absicht gegründet, eine zentrale Anlaufstelle für all jene Patientinnen* zu sein, die unter unwillkürlichem Harn- oder Stuhlabgang sowie unter Senkungszuständen oder Entleerungsstörungen leiden.
Unser Beckenbodenzentrum steht für hohe Qualitätsstandards. Es ist seit 2010 nach den Kriterien der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreichs (MKÖ) zertifiziert.
Die Re-Re-Re-Zertifizierung 2019 ist die offizielle Bestätigung für eine langjährige hochqualitative Arbeit auf dem Gebiet der Erkrankungen des Beckenbodens, Blasen- und Darmentleerungsstörungen sowie des Harn- und Stuhlverlusts (Inkontinenz).
Zudem werden auch eigene Erhebungen zur Qualitätssicherung durchgeführt und laufende Studien unterstützt.
Seit 2012 ist die Abteilung Schulungszentrum für Kolleginnen*/Kollegen* anderer Abteilungen betreffend diverse Operationen im Bereich des Beckenbodens.
Allgemeines:
Knapp 10 % der Bevölkerung sind von Inkontinenz- und/oder Senkungsbeschwerden der Beckenorgane betroffen, 85% davon sind Frauen. Trotzdem stellt diese Problematik nach wie vor ein Tabuthema dar.
Im Beckenbodenzentrum Ried wollen wir uns in einer vertrauensvollen Atmosphäre für jede Patientin* Zeit nehmen, denn bei der richtigen Diagnosestellung kann fast immer geholfen werden.
Anatomie:
Der Beckenboden zählt zu einer der wichtigsten Muskelgruppen unseres Körpers. Bestehend aus drei übereinander gelagerten Muskelschichten grenzt der Beckenboden den Bauchraum nach unten hin ab und bildet einen wichtigen Schutz sowie Stütze für unsere Verdauungs- und Fortpflanzungsorgane.
Bekannte Risikofaktoren für Senkung und Inkontinenzbeschwerden sind höheres Lebensalter, Bindegewebsschwäche, übermäßige Belastungen wie schweres Heben und Tragen, vaginale Geburten von schweren Kindern oder Asthma bronchiale.
Urodynamik / Zystomanometrie (Blasendruckmessung):
Die Urodynamik ist eine Funktionsmessung der Blase. Mit dieser Form der Untersuchung lassen sich wertvolle diagnostische Daten für Blasenstörungen gewinnen.
Bei einer Zystomanometrie handelt es sich um eine Druckmessung. Dafür wird über die Harnröhre ein dünner Messkatheter eingeführt und über diesen die Blase langssam mit Flüssigkeit gefüllt.
Während der Füll- und Entleerungsphase werden sowohl in Ruhe als auch unter Belastung (Husten, Pressen) mit Hilfe dieses Messkatheters und eines zusätzlich rektal positionierten Messkatheters kontinuierlich Drücke abgeleitet.
Die dadruch entstandene Druckkurve lässt gemeinsam mit der Anamnese und der fachärztlichen Untersuchung Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Inkontinenzform und daraus resultierende Therapiemöglichkeiten ziehen.
Therapiemöglichkeiten:
Unsere Patientinnen* erhalten bei uns eine umfassende interdisziplinäre urogynäkologische Diagnostik, Beratung und einen daraus resultierenden Therapieplan.
Dafür stehen Expertinnen*/Experten* aus verschiedenen Fachdisziplinen zur Verfügung. Eine breite Therapiepalette ist notwendig, um die gewonnenen diagnostischen Erkenntnisse umzusetzen.
Angeboten werden sämtliche gängigen konservativen und operativen Therapiemöglichkeiten zur individuellen Behandlung.
An erster Stelle steht die konservative Therapie durch spezialisierte Physiotherapeutinnen*/-therapeuten* und Kontinenzberater*innen. Dabei können mit Beckenbodentraining, Biofeedback und Stromtherapie wesentliche Erfolge erzielt werden.
Bei Dranginkontinenz steht oft die medikamentöse Therapie im Vordergrund.
Bei organischen Defekten (z.B. Blasensenkung), die nicht mit konservativen oder operativen Methoden geheilt werden können, kommen Vaginalpessare zum Einsatz.
Erst der richtige individuelle Einsatz der Methoden oder auch die Kombination führen zu einer erfolgreichen Behandlung.