Neue Methoden, neue Strukturen

Die Abteilung für Chirurgie gliedert sich künftig in fünf Schwerpunktsäulen und setzt bei laparoskopischen Eingriffen verstärkt auf das SILS-Verfahren, berichtet Abteilungsleiter Prim. Dr. Bernhard Furtmüller. 
  
Prim. Dr. Bernhard Furtmüller hat die Leitung der chirurgischen Abteilung am Innviertler Schwerpunktspital im Juli 2020 übernommen, als Nachfolger von Dr. Günther Zeidler, der diese zuletzt interimistisch geleitet hatte. Der gebürtige Mühlviertler hat seine Facharztausbildung im Krankenhaus Kufstein absolviert und war bisher im Rahmen des Salzkammergut Klinikums Standortleiter der Chirurgie in Vöcklabruck.

Neben der onkologischen Viszeralchirurgie ist die Single-Port-Chirurgie ein fachlicher Schwerpunkt des 49-Jährigen, der dazu regelmäßig Fortbildungskurse leitet. Er hat SILS (Single Incision Laparoscopic Surgery) in Ried eingeführt, eine Spezialtechnik der minimal invasiven Chirurgie. Dabei werden Arbeitsinstrumente, Optik und Insufflationsgas über einen transumbilikal gesetzten Kunststoff-Port in den Bauchraum eingebracht. „Der Nabel ist der anatomisch ideale Zugang, ohne Durchtrennung von Muskeln oder Fettgewebe. SILS erfordert nur einen einzigen, 15 bis 20 mm kurzen Schnitt in der Tiefe des Nabels“, skizziert Prim. Furtmüller.

Mit dieser Technik verlaufen Operationen nicht nur schonender: Auch die Operationsdauer verkürzt sich deutlich, z. B. bei Kolektomien auf rund die Hälfte. Die Patient*innen profitieren von geringeren postoperativen Schmerzen, einem rascheren Heilungsverlauf und einem überzeugenden kosmetischen Ergebnis, da die kleine  Narbe im Nabel praktisch unsichtbar ist. 


Fünf Säulen als fachliche Schwerpunkte
Entsprechend dem Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) 2025 präsentiert sich die Abteilung für Chirurgie am Krankenhaus 
Ried künftig mit fünf fachlichen Schwerpunktsäulen. In dieser Struktur fungieren OA Dr. Gilbert Hainzl und OA Dr. Peter Adelsgruber als Erste Oberärzte und Stellvertreter von Prim. Dr. Furtmüller.

Zu Dr. Hainzl ressortieren
•    Gefäßzentrum (unter seiner eigenen Leitung)
•    Endokrine Chirurgie (Leitung: OÄ Dr.in Messie-Werndl)
•    Endoskopie (Leitung: OA Dr. Bittermann).

Dr. Adelsgruber verantwortet
•    Onkologische Viszeralchirurgie / Darmzentrum (Leitung: Dr. Adelsgruber, Dr. Dallinger)
•    Hernienchirurgie.

Assistenzärztinnen* und Assistenzärzte* werden im Rotationsprinzip jeweils drei Monate in den einzelnen „Säulen“ tätig sein und erleben dadurch eine breit gefächerte Ausbildung. 

„Die Säulenverantwortlichen stehen unseren Zuweiser*innen jederzeit als Ansprechpartner*innen für fachliche Anliegen zur Verfügung“, betont Prim. Dr. Furtmüller, dem die Kooperation mit den niedergelassenen ärztlichen Kolleginnen* und Kollegen* ein großes Anliegen ist. Die Kontaktaufnahme erfolgt über die Zuweiserhotline.

Koordination auch mit anderen Häusern
Auch für die häuserübergreifende Zusammenarbeit hat das Schwerpunktspital als überregionaler Gesundheitsversorger zusätzliche Strukturen in der chirurgischen Abteilung geschaffen: Zwei Studienkoordinator*innen kümmern sich um die Patientenadministration und sind speziell für Anfragen anderer Krankenhäuser (z. B. zu Aufnahmeterminen) während der Kernbetriebszeiten ständig erreichbar.