Stroke Unit

Ärztlicher Leiter: Prim. Univ. Prof. Dr. Andreas Kampfl
Bereichsleitung: Margit Gattringer, MSc
T: 07752 602-91271
Besuchszeiten: Täglich von 14 bis 15.30 Uhr und von 18.00 bis 19.00 Uhr

 

Die Stroke Unit (spezialisierte Schlaganfalleinheit zur Behandlung von Schlaganfallpatienten) ist seit August 2019 Teil des Intensivverbundes.

An unserer Stroke Unit mit sechs Betten werden Patient*innen mit einem akuten Schlaganfall oder überwachungspflichtigen neurologischen Krankheitsbildern behandelt.
Bei raschem Eintreffen der betroffenen Patient*innen mit Schlaganfallsymptomatik kann nach Durchführung der notwendigen Diagnostik (zum Ausschluss einer Blutung) innerhalb der ersten Stunden nach Auftreten des Schlaganfalls eine gerinnungshemmende Substanz verabreicht werden, um das Blutgerinnsel im Gehirn aufzulösen. Liegt ein großer Gefäßverschluss vor, wird in Zusammenarbeit mit dem Kepler Universitätsklinikum Linz eine mechanische Entfernung des Gerinnsels mittels Katheterverfahren durchgeführt.

Im Intensivverbund stehen die Patient*innen im Mittelpunkt. Sie bekommen die benötigte Expertise der drei Versorgungseinheiten Anästhesie, Innere Intensiv und Stroke Unit. Schlaganfallpatient*innen, die gleichzeitig an einer Herzschwäche leiden und beatmet werden müssen, brauchen das Fachwissen aller drei Einheiten. Lebensbedrohlich erkrankte Menschen haben oft mehr als eine Krankheit und benötigen deshalb die Expertise verschiedener medizinischer Fächer.

Mit der Verbundlösung verfolgt man das Ziel, sowohl die Häufigkeit von Folgeerkrankungen, als auch die Sterblichkeit und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation zu verringern.

Die Behandlung an einer Stroke Unit erhöht die Überlebenschancen nach einem Schlaganfall erheblich. Diese modernen Versorgungszentren für Schlaganfallpatient*innen garantieren nämlich eine optimale Erstversorgung von Betroffenen und halten damit den Schaden gering.

Wer nach einem aktuten Schlaganfall in ein solches Spezial-Behandlungszentrum eingeliefert wird, besitzt nachweislich bessere Heilungschancen. Um Patient*innen optimal zu versorgen, haben sich bereits die meisten Stroke Units, Rettungsdienste, Akutabteilungen, Rehabilitatioseinrichtungen und Kostenträger zu Netzwerken zusammengeschlossen.

In Österreich muss, laut Auskunft der Österreichischen Gesellschaft für Schlaganfall-Forschung, eine Schlaganfalleinheit folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Ein*e Fachärztin*/arzt* für Neurologie muss rund um die Uhr anwesend sein.

  • Ein*e Fachärztin*/arzt* für Innere Medizin muss ständig verfügbar sein.

  • Computertomographie, Ultraschalluntersuchung und Labor müssen ebenfalls rund um die Uhr verfügbar sein.

  • Bestimmte Untersuchungen wie z.B. Angiographie oder MR-Angiographie müssen jederzeit möglich sein.

  • Physiotherapeut*innen, Logopäd*innen und Ergotherapeut*innen müssen in ausreichendem Maße für die Frührehabilitation zur Verfügung stehen.
     

Nach Beendigung der Akutbehandlung auf der Schlaganfalleinheit, was insgesamt schon nach wenigen Tagen der Fall sein kann, soll die dort begonnene frühe Rehabilitation in eine reguläre längerdauernde Rehabilitationsbehandlung einmünden.

Seit 2003 werden an einer wachsenden Zahl Österreichischer Stroke Units schlaganfallrelevante Daten in einem überregionalen Register dokumentiert. Die Neurologische Abteilung des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern Ried ist Teil dieses Registers, welches vom Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) betreut und gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Schlaganfallforschung ins Leben gerufen wurde.

Die Integrierte Versorgung von Schlaganfallpatient*innen in Oberösterreich (IVSOÖ), eine Initiative des Landes OÖ und der oberösterreichischen Sozialversicherungsträger, wird von der neurologischen Abteilung des KH BHS Ried ebenfalls unterstützt. Nähere Informationen dazu finden Sie hier.