Brustkrebs: Risikofaktoren, Vorbeugung & Vorsorge

Jedes Jahr erkranken rund 5500 Frauen in Österreich an Brustkrebs. Das Risiko, bis zum 75. Lebensjahr an einem "Mammakarzinom" zu erkranken, liegt bei etwa acht Prozent. Zwei Drittel aller invasiven Mammakarzinome treten bei Frauen nach dem 55. Lebensjahr auf.

Ursachen und Risikofaktoren
Gründe für den Brustkrebs sind zum einen genetischer Natur: Fünf bis zehn Prozent aller Brustkrebs-Patientinnen* haben einen genetischen Hintergrund als Ursache. Die bekanntesten Gen-Mutationen betreffen BRCA-1 und RCA-2. Auch die Familienanamnese ist wichtig. Abhängig von der Zahl der direkten Verwandten (Mutter, Schwester, Tochter) mit Brustkrebs erhöht sich das Risiko. >> siehe Genetische Beratung 

Zu diesen wenig oder nicht beeinflussbaren Risikofaktoren kommen jene hinzu, die durchaus beeinflussbar sind. Einer davon ist Übergewicht. Hier ist vor allem die Entwicklung von Übergewicht im Erwachsenenalter und nach der Menopause entscheidend. Auch Alkoholkonsum erhöhe das Risiko – abhängig von der täglich zugeführten Menge. Weiters sei die Hormonersatztherapie ein Faktor: "Die Kombinationstherapie – Östrogen und Gestagen – erhöht das Risiko in Abhängigkeit von Dosis und Therapiedauer signifikant bereits nach dem zweiten Einnahmejahr.

Vorbeugung
Brustkrebs vorbeugen könne man demnach, indem man Übergewicht vermeidet sowie durch regelmäßige körperliche Aktivität. Zwei bis drei Stunden rasches "Walken" pro Tag führe zu einer Risikoreduktion um 18 Prozent. Zudem sei der Verzicht oder zumindest die Einschränkung von Alkoholkonsum empfehlenswert. Eine Hormonersatztherapie sollte sorgfältig abgewogen, Dosierung sowie Dauer der Therapie individuell gestaltet werden.

Vorsorge & Selbstuntersuchung
In Sachen Brustkrebs ist vor allem eines wichtig: die Vorsorge. In Österreich wurde 2014 ein generelles Screening eingeführt. Jede Frau zwischen dem 45. und dem 70. Lebensjahr erhält alle zwei Jahre eine Einladung zur Vorsorge-Mammographie. Regelmäßige Selbstuntersuchungen sowie die jährliche ärztliche Untersuchung, zum Beispiel im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung, sollten ab dem 30. Lebensjahr durchgeführt werden. Die Kernspintomographie ist nur bei Mutationsträgerinnen sinnvoll. Kurse für die Selbstuntersuchung der Brust werden zweimal jährlich von der Krebshilfe Oberösterreich in Zusammenarbeit mit dem Brustgesundheitszentrum des Krankenhauses Ried angeboten.

Das Brustgesundheitszentrum des Rieder Krankenhauses bietet eine umfassende Betreuung, inklusive einer genetischen Beratung sowie eine personalisierte Therapie mit onkoplastischen Operationen an. Die Zertifizierung wurde 2015 abgeschlossen.