Physiotherapie in der Intensivmedizin

Die Intensivstation dient der Überwachung und Behandlung von Patient*innen, die aufgrund von Unfällen, akut bedrohlichen Krankheiten oder auch nach großen Operationen eine intensivmedizinische Betreuung benötigen.

Das Patientengut streift somit alle Bereiche der medizinischen Fächer und die Behandlungsdauer reicht je nach Schweregrad der Erkrankung von einem Tag bis über mehrere Wochen.

Um eine optimale Betreuung von Patient*innen zu gewährleisten, ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Berufsgruppen (Intensivmediziner*in, Ärztinnen*/Ärzte* der speziellen Fachrichtung, Pflegepersonal, Physiotherapeut*innen und gegebenfalls Ergotherapeut*innen und Logopädinnen*/Logopäden*) äußerst wichtig. 

Aufgabe der Physiotherapie ist es, einige negative Auswirkungen der Intensivtherapie zu lindern, Komplikationen einer Intensivtherapie zu verhüten und den Heilungsverlauf zu beschleunigen.

Ein sehr wichtiges Aufgabengebiet stellt die prophylaktische Arbeit dar. Sie umfasst Maßnahmen zur Pneumonie-, Dekubitus-, Kontraktur- und Thromboseprophylaxe. Außerdem sollte eine Atrophie der Skelettmuskulatur weitestmöglich vorgebeugt werden.

Da die Körperwahrnehmung der Patient*innen meist gestört ist, wird auch im Bereich der sensomotorischen Funktionen gearbeitet.

Weitere Schwerpunkte liegen in der frühestmöglichen Mobilisation von Patient*innen (vom Erlernen der Lagewechsel bis hin zum Sitz und Stehen), im Bereich der Atemtherapie (zur besseren Belüftung und Durchblutung der Lunge, Sekretolyse, Sekrettransport und zur Erhaltung der Thoraxmobilität) und in der Unterstützung und Motivation der Patient*innen zur Eigenaktivität.

Die angewandten physiotherapeutischen Maßnahmen richten sich bei Betroffenen individuell nach der jeweiligen Diagnose und dem Befinden.