Bindegewebsmassage

Entdeckt von der Physiotherapeutin Elisabeth Dicke, die 1929 an einer Durchblutungsstörung der Beine erkrankte und sich selbst behandelte. Diese neuroreflektorische Beeinflussung von Organfunktionen im Bindegewebe hat einen hohen Stellenwert in der Massage.

Sie ist für Patient*innen und Therapeut*innen eine anspruchsvolle Behandlung und wird hauptsächlich im Rückenbereich aber ergänzend auch für den Extremitätenbereich ausgeführt.

Alle Griffe werden ausschließlich mit einer Fingerkuppe durchgeführt und von Patient*innen schneidend, auch scharf empfunden. Die behandelten Hautbereiche bekommen streifenartige Rötungen bis hin zu Quaddelbildungen, welche für 30 bis 90 Minuten sichtbar bleiben.

Mit einer stärkeren Durchblutung erhöht sich der Hautstoffwechsel im behandelten Gebiet und ein Entwässerungseffekt tritt vorübergehend ein. Es werden körpereigene Wirkstoffe, sogenannte Endorphine freigesetzt, welche für minderstens 4 Stunden schmerzstillend wirken, eine starke Entspannung tritt ein, der Schlaf wird vertieft.

Die Massage dient nicht wie oft fälschlich angenommen, nur der Verbesserung des Bindegewebes, sondern sie ist die wirkungsvollste neuroreflektorische Beeinflussung der gesamten Körperfunktionen.

Befundungen von sogenannten Patient*innen-Dispositionen werden vom Bindegewebs-Fach-Therapeuten durch Tastung und Betrachtung der Hautbereiche des Rückens vorgenommen. Diese Zonen werden vorrangig in die Bindegewebs-Massage Behandlung miteinbezogen.

Die Indikationen sind vielgestaltig und umfassend, aber grundsätzlich bei allen Patient*innen einsetzbar. Kontraindikationen bestehen bei risikoreichen, bösartigen Erkrankungen bosonders wegen der hohen Flüssigkeits-Bewegungen im Bindegewebe.